Pilgerströme und beschauliche Ruhe


        
    

Pilgerströme und beschauliche Ruhe.

Kontrastreicher Mühlentag an zwei Orten in Melle.

Hunderte von Besuchern pilgerten bei bestem Ausflugswetter am Pfingstmontag zur Westhoyeler Windmühle. Fotos: Petra Ropers

Angenehme Temperaturen, ein abwechslungsreiches Programm und natürlich die Aussicht auf ein duftendes Stück Butterkuchen frisch aus dem Steinofen lockten am Pfingstmontag wahre Pilgerscharen von Besuchern zur Windmühle in Westhoyel. Eher beschaulich ging es unterdessen an der Ölmühle Ostenwalde zu.

Pfingstmontag ist Mühlentag. Das gilt nicht nur in Westhoyel, wo sich – entsprechende Windverhältnisse vorausgesetzt – bis in den September hinein allmonatlich die Mühlenflügel drehen, sondern auch in Ostenwalde. Nur zu besonderen Anlässen wie dem Deutschen Mühlentag öffnet die Ölmühle des Gutes ihre Pforten. Dann jedoch fasziniert sie mit einer komplexen Technik aus Holz und Stein, die in der Region nur noch selten in Funktion zu sehen ist.

Ambiente in Ostenwalde

In Ostenwalde präsentiert sie sich in einem stimmungsvollen Ambiente, das den Besucher zwischen Wald und Mühlteich am Pfingstmontag bereits aus einiger Entfernung mit dem beschaulichen Plätschern des Wassers auf dem oberschlächtigen Wasserrad lockte. Im Innern des Mühlengebäudes führte Gert Möller als Vorsitzender des Vereins Ölmühle Ostenwalde die kleinen und großen Mühlenfans in die Geheimnisse der Mühlentechnik und der Müllerskunst ein.

Dabei zeigte sich: Erhebliches Wissen war einst erforderlich, um Leinsamen und Rübsen das vor allem für Lampen und die Farbherstellung begehrte Öl abzugewinnen. Wie schon um 1800 bringt heute dank des Engagements des Vereins die Wasserkraft nicht nur die tonnenschweren Mühlsteine in Gang. Sie sorgt auch dafür, dass dem zu Brei vermahlenen und über dem Feuer erhitzten Mahlgut das Öl abgepresst wird. Neben dem Wasser, das die gewaltigen Wellen, Zahnräder und Mühlsteine antreibt, ist dazu vor allem eines nötig: Zeit und einiges an Geduld.

Beschaulichkeit in Westhoyel

Von der beschaulichen Ruhe auf dem Gelände der Ölmühle war in Westhoyel nur wenig zu spüren. Bereits der morgendliche Gottesdienst zog rund 600 Besucher an den Wallholländer. Und viele weitere machten sich in den folgenden Stunden im Auto, zu Fuß oder per Fahrrad auf den Weg. Für sie stellte der Verein zur Restaurierung und Erhaltung der Westhoyeler Windmühle erneut ein attraktives Programm zusammen.

Auf einer eigens errichteten Bühne griffen die Grönegau-Musikanten aus Buer zu ihren Instrumenten. Die Mühlenflügel standen still während ihres Konzertes, um den Musikgenuss nicht zu stören. Dafür berichteten die Aktiven des Vereins im Innern der Mühle gerne aus ihrer Historie und führten Interessierte in ihre Funktionsweise ein. Am Fuß der Windmühle bot der Handarbeitskreis der Kirchengemeinde St. Lukas Selbstgestricktes für einen guten Zweck an.

Kreatives aus Holz

Handgefertigte Taschen, Beutel, Portemonnaies und mehr – jedes einzelne Stück ein pfiffiges Unikat – brachte Sabine Kaiser aus Bad Rothenfelde mit nach Westhoyel. Gleich daneben lud Kreatives aus Holz von Harald Kirchhoff zum Stöbern ein. Auf die kleinen Besucher warteten unterdessen Hüpfburg und Kinderschminken. Bei einem Besuch an der Windmühle darf er auf keinen Fall fehlen: Der frisch gebackene Butter- und Streuselkuchen aus dem Steinofen lockte kleine und große Genießer gleichermaßen. Danach mundete ganz ohne Reue ein Glas Antonius-Wein. Denn dessen Erlös kommt der Renovierung der Hoyeler Kirche zugute.

Ein Artikel von Petra Ropers

Mit freundlicher Genehmigung des Meller Kreisblatt

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