Wenn man von Riemsloh über die Westhoyeler Straße zu “Buddenbergs Birken” kommt, führt gegenüber der Firma Ruwac ein gekennzeichneter Wanderweg zu dem Riemsloher Sühnestein, der am alten Riemsloher Kirchweg steht.
Dieser Stein gehört zur Gruppe der Kreuzsteine mit rundem Oberteil, auf einem rechteckigen oder trapezförmigen Unterbau. Er besteht aus Sandstein und ist ursprünglich aus einem Stück gearbeitet.

Die Sage vom Riemsloher Sühnestein

Einst gingen zwei Brüder von Döhren nach Westhoyel zum Spinnrädker Kiel (jetzt Aring), um eine ausgebesserte Haspel von dort zu holen. Auf dem Heimweg sprachen sie auf dem Galgenbrink bei ihren Verwandten vor. Dort gab die Großmutter den beiden Enkelkindern ein tüchtiges Butterbrot mit auf den Weg mit der Bestimmung, es sich unterwegs gleichmäßig zu teilen. Kaum waren die beiden draußen im Walde verschwunden, als sie sich schon um ihr Butterbrot erzürnten. Der ältere Bruder beanspruchte ein größeres Stück davon für sich. Der jüngere aber, der das Butterbrot in der Hand hielt, blieb bei Großmutters Anordnung und teilte es genau in zwei gleiche Teile. Darüber plötzlich im Jähzorn erbost, erhob der ältere Bruder den Haspel in seiner Hand, schlug damit auf seinen Bruder ein und ermordete ihn auf der Stell.Nach einer anderen Erzählung gerieten die Brüder auf dem Galgenbrink wegen des dort einzuschlagenden Weges in Streit. Der eine bestand auf dem besseren, aber längeren Weg, der andere auf dem weniger guten, aber kürzeren Weg durch “Buddenbergs Birken”. Zankend kamen sie an die Stelle, wo heute der Stein steht. Hier kamen sie in Handgemenge. Der den Haspel tragende Bruder riß eine Krücke von diesem und erschlug damit seinen Bruder. Als der Mörder sich nun seiner Tat bewusst wurde, entleibte er sich auch an derselben Stelle.In der Nähe arbeitende Waldarbeiter eilten nach eingetretener Stille zu dem Ort , wo sie vorher den Zank gehört hatten, und sie fanden die Brüder als Leichen .Der Kreuzstein, der an dieser Stelle als Denkmal gesetzt wurde, soll später bei Holztransporten umgefahren worden sein. Das rundliche Oberteil brach vom Fuß ab. Auch die unleserliche Umschrift und das eingemeißelte Kreuz sind zum Teil stark verwittert und beschädigt.Im Jahre 1995 ist der Sühnestein restauriert worden und der Aufstellungsort durch eien Hinweisstein und eine Bank ergänzt worden.

Auszug aus „Riemsloher Heimatblatt“ Heft 1 August 1983

Weitere Informationen gibt es hier: Riemsloher Sühnestein