Ganz nah dran am Geschehen


        
    

Ratsübung in Riemsloh mit zahlreichen interessierten Besuchern.

Ein Auto, das brennt, und eine verqualmte Halle, in der Personen vermisst werden: Bei der Ratsübung konnten zahlreiche Interessierte am Freitagabend einen umfassenden Einblick in einen real nachgestellten Feuerwehreinsatz erhalten.

Informationen für die vielen Interessierten gab es vom stellvertretenden Ortsbrandmeister Daniel Riske (links). Foto: Christina Wiesmann

Mit der Meldung „Feuer Pkw“ wurde die Alarmeinheit Riemsloh, bestehend aus den Ortsfeuerwehren Riemsloh, Hoyel und Groß Aschen, alarmiert. Unterstützung gab es von der Ortsfeuerwehr Bruchmühlen und der Drehleitereinheit aus Melle-Mitte.

„Wir haben einen Pkw, der brennt und der gelöscht werden muss“, erklärte Daniel Riske, stellvertretender Ortsbrandmeister der Ortsfeuerwehr Riemsloh, den Zuschauern auf dem Betriebsgelände der Firma Ruwac Industriesauger.

Vom Dach gerettet.

Zur Rettung einer vermissten Person gelangen die Helfer mit der Drehleiter aufs Dach. Foto: Christina Wiesmann

„Wir haben ansonsten eine total verrauchte Halle, in der wir Personen suchen und retten müssen – und sogar eine Person, die auf dem Dach ist und mit der Drehleiter gerettet werden wird“, verriet der stellvertretende Ortsbrandmeister. Darüber, dass so viele gekommen waren, um sich die Übung anzuschauen, freute er sich riesig: „Also, das ist wirklich richtig toll, und es freut uns alle sehr.“

Über ein Mikrofon versorgten Riske und seine Kollegin Jutta Brünger von der Ortsfeuerwehr Groß Aschen das Publikum mit Informationen zum Ablauf der Übung – eine tolle Idee, von der Groß und Klein begeistert waren. „Wir sind also ganz nah dran am Geschehen“, erklärte ein Vater seinen zwei kleinen Jungs, die mit großen Augen das Tanklöschfahrzeug der Ortsfeuerwehr Riemsloh erblickten, das mit Martinshorn und eingeschaltetem Blaulicht auf das Betriebsgelände fuhr.

Jeder Handgriff saß kurz danach beim Ausrollen der Schläuche und beim Anlegen der Atemschutzmasken. Während der Atemschutztrupp die Suche nach den vermissten Personen in der Halle aufnahm, kümmerte sich der Löschtrupp um das „brennende“ Auto.

2400 Liter Löschwasser hatten sie im Tanklöschfahrzeug dabei. „Wasser marsch!“, riefen die Kinder in der ersten Reihe sichtlich gespannt. Und tatsächlich: Zischend schoss das Wasser aus dem Strahlrohr auf den demolierten VW Polo. Da ließen es sich die kleinen Zuschauer nicht nehmen und applaudierten sogar.

Zielgenau mit Joystick.

Fixiert auf der Trage kommt Joachim Wobker sicher unten an. foto: Christina Wiesmann

Nicht weniger spannend ging es anschließend bei der Rettung von vermissten Personen aus dem Sozialtrakt des Unternehmens weiter. Höhepunkt: Der Einsatz der Drehleiter, die vom Drehleitermaschinisten zielgenau per Joystick gesteuert wurde. Mithilfe einer Trage, die am Korb der Drehleiter fixiert werden kann, wurde der vermisste Mann vom Dach gerettet. Festgegurtet auf der Trage, kam Feuerwehrmann Joachim Wobker somit sicher und wohlbehalten unten an.

Die Atemschutztrupps bargen ebenso erfolgreich die vermissten Personen aus dem Gebäude. Einfach so hinein ging es für sie aber nicht, denn verschiedene Sicherheitsbestimmungen müssen auch hier eingehalten werden.

Namen abgeben.

Ihre Namen geben die Helfer des Atemschutztrupps in Form eines Klettbandes bei der Atemschutzüberwachung ab, bevor sie in das Gebäude gehen. Ebenso wird kontrolliert und erfasst, wie lange der Sauerstoff in ihren Flaschen ausreicht und Atemluft zur Verfügung stellen kann.

Richtig spannend.

Ein Vermisster wird aus dem Sozialtrakt getragen. Foto: Christina Wiesmann

Enno von Lojewski von der Jugendfeuerwehr Bruchmühlen und Franziska Schwandt von der Jugendfeuerwehr Neuenkirchen gehörten zu den „Verletzten“, die von ihren Kameraden aus dem Gebäude geholt wurden. „Ich mache das gerne, es macht Spaß“, erzählte Franziska über ihr Hobby. Enno verriet: „Ich bin gerne dabei, und ich werde im nächsten Jahr in die aktive Wehr wechseln.“

Nicht von allein.

Für die beiden Jugendlichen ist längst klar: Die Aufgaben der Feuerwehr erledigen sich nun einmal nicht von allein. Schön also, wenn es Freiwillige gibt, die diese wichtige Aufgabe für die Allgemeinheit aus voller Überzeugung übernehmen wollen.

 

Ein Artikel von Christina Wiesmann.

Mit freundlicher Genehmigung des „Meller Kreisblatt“

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