Erntebeginn bei der Kartoffel-AG.


        
    

Frühe Sorte „Leyla“ ist reif

Trotz Ferien haben neun Schüler aus der Kartoffel-AG der Riemsloher Grundschule mit der Ernte begonnen. Sowohl mit der Menge als auch mit der Qualität ihrer Knollen sind die jungen Kartoffelbauern sehr zufrieden.

An der Waage: In Säcke mit fünf Kilo und Tüten mit 2,5 Kilo packen Linus, Thore, Oli, Neo (hinten von links) und Lena die frisch geernteten Knollen. Foto: Norbert Wiegand

Jörn Bender, der Leiter der Arbeitsgemeinschaft, hat den Roder an den geliehenen McCormick-Traktor von Michel Schlüter angebaut. Kaja (11), Oli (7), Jasmin (9) und Neo (9) begleiten das historische Gefährt und sammeln die gut gerüttelten Kartoffeln ein. „Es bleibt gar nicht viel Erde an den Knollen, weil der Boden so locker und trocken ist“, freut sich Kaja (11) über die zwar staubige, aber sonst einfache Erntearbeit.

Tausende Kartoffelkäfer

„Wir haben schon Kartoffeln probiert, die wir vorher mit der Forke ausgegraben haben“, berichtet Thore (8). „Die schmecken richtig gut, obwohl wir sie sogar mit Schale gegessen haben“, ergänzt Linus (9). „Du musst sie nur vor dem Kochen und Braten gut abwaschen, damit du keine Erde zwischen den Zähnen hast.“ „Auch als Stampfkartoffeln kann man sie gut essen“, erzählt Lena von ihrem Geschmackserlebnis.

Mit selbst produzierten Flyern werben Tammo und Mutter Anna Hayen für den Kartoffelverkauf. Foto: Norbert Wiegand

Bis zur jetzt beginnenden Ernte haben die Kinder aus der Schul-Arbeitsgemeinschaft schon viel Zeit auf dem 600 Quadratmeter großen Feld verbracht. Sie haben den kleinen Acker am Bio-Hof von Jobst und Heinz-Martin Brüggemeier in Westhoyel im Winter zunächst ausgemessen und gedüngt, bevor sie im Frühjahr die Saatkartoffeln gepflanzt haben. Dann wurden die Kartoffeln in den Reihen angehäufelt und mehrfach von Wildkräutern befreit.

Fleißig sind die Kartoffelsammler Kaja, Oli, Jasmin und Neo nach dem Roden der ersten Reihe Frühkartoffeln. Foto: Norbert Wiegand

Ein besonders großer Aufwand war das Absammeln der Kartoffelkäfer. „Wir haben bestimmt viele Tausend Käfer abgesammelt und an die Hühner verfüttert“, erzählt Kaja. „Wenn wir das nicht gemacht hätten, dann wäre die jetzige Ernte viel viel kleiner“, erklärt Lena.

„Es war sicher ein sehr trockenes Jahr für Kartoffeln“, geht Anna Hayen auf die Witterung während der Wachstumsphase ein. „Aber letztlich hat es immer noch gerade rechtzeitig geregnet, sodass wir mit einem ordentlichen Gesamtertrag von 2000 bis 2500 Kilogramm rechnen“, prognostiziert Anna Hayen, die gemeinsam mit Jörn Bender die AG leitet. Außerdem habe der schwere Lehmboden die Feuchtigkeit gut gespeichert.

2000 Kilo Ernte

So können von der Frühkartoffel „Leyla“ schon jetzt 500 Kilogramm geerntet werden. Sofort beginnt der Verkauf im Carport von Familie Bender am Vicariuskamp 14 und und auf dem Elshof in Buer an der Osnabrücker Straße 33. Kleine Säckchen (2,5 Kilo) der Biokartoffel kosten vier Euro, der Fünf-Kilo-Sack kostet sieben Euro.

Die Mädchen und Jungen verteilen fleißig die Flyer, mit denen sie für ihre Kartoffeln werben. Ab dem 9. August können frisch geerntete Kartoffeln auch im Eingang zur Schule gekauft werden. Der Erlös ist für die Kartoffel-AG und ein schulisches Zirkusprojekt im Herbst bestimmt.

Das Carport von Jörn Bender wird zum Verkaufsstand für die selbst produzierten Kartoffeln. Foto: Norbert Wiegand

Wenn die frühe Kartoffel „Leyla“ komplett geerntet ist, folgen ab Ende Juli die mittelfrühen Sorten „Goldmarie“ und „Baltic Rose“. Danach sind vier mittelspäte alte Kartoffelsorten dran. „Anfang September müsste unsere späteste Sorte „Bamberger Hörnchen“ passend zu unserem Kartoffelfest erntereif sein“, kündigt Jörn Bender an.

Das Ausreifen der Westhoyeler Bio-Kartoffeln wird nicht künstlich beschleunigt, wie es oft bei konventionellem Anbau praktiziert wird. „Wir greifen in den Reifeprozess weder chemisch noch mechanisch ein“, versichert Jörn Bender.

Kartoffelverkauf: In Riemsloh bei Familie Bender, Vicariuskamp 14; in Buer auf dem Elshof, Osnabrücker Straße 33; Infos unter Telefon 01 57/50 33 31 75.

Ein Artikel von Norbert Wiegand.

Mit freundlicher Genehmigung des „Meller Kreisblatt“

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