Bald ein Aushängeschild.
Jahrzehntelang florierende Gaststätte, seit 1992 ein Leerstand und nun die Kernsanierung: die Umbauarbeiten in der ehemaligen Gaststätte Koch zur Tagespflegeeinrichtung gehen mit großen Schritten voran.
Die einstige Dorfgaststätte in Riemsloh hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Sie war 1925 die Geburtsstätte des TSV Riemsloh und in der Folge ein beliebter Treffpunkt für das Vereinsleben, den örtlichen Viehhandel und das dörfliche Geschehen. Doch seit der Schließung vor 25 Jahren verfiel das Anwesen mehr und mehr.
Große Herausforderung.
Diese trostlosen Zeiten sind nun vorbei, denn schon bald wird hier unter der Regie der Caritas eine Tagespflegeeinrichtung mit 15 Plätzen einziehen, außerdem entstehen im Obergeschoss vier Wohnungen in einer Größe von 45 bis 60 Quadratmetern.
Dass sich die frühere Gastwirtschaft in ein Schmuckstück verwandeln kann, ist in erster Linie den Investoren Franz und Christoph Gürtas zu verdanken. Die heimischen Bauunternehmer investieren jede Menge Know How, Herzblut, Arbeitskraft und nicht zuletzt rund 1,1 Millionen Euro, um das Gebäude nach Denkmalschutzgesichtspunkten komplett zu sanieren
„Es ist schon eine große technische, handwerkliche und logistische Herausforderung. Das geht schon bis ans Limit, aber dieses Objekt hat seinen eigenen Reiz“, erklärt Christoph Gürtas.
Die Arbeiten sind mittlerweile dahingehend fortgeschritten, dass das Dach vor wenigen Tagen komplett eingedeckt werden konnte: „Alle Pfannen sind verlegt, wenigstens von oben kann kein Wasser mehr eindringen“, betont der Investor mit Blick auf den aktuellen Stand.
Wie so oft bei Kernsanierungen gab es auch beim Anwesen Koch einige unliebsame Überraschungen. Die Grundsubstanz sei schlechter als erwartet. Als Beispiel nennt Christoph Gürtas neben dem maroden Fachwerk auch die alten Dachbalken. Aus denkmalpflegerischer Sicht müssen diese erhalten bleiben. Um jedoch die Standsicherheit zu gewährleisten, mussten sie durch eine komplett neue Balkenlage ergänzt werden, zusätzlich musste eine Stahlkonstruktion eingebaut werden: „Es ist doch einiges mehr an Aufwand als ursprünglich gedacht“, sagt der Bauunternehmer.
Mittlerweile ist der erste Teil der neuen Fenster eingebaut, bis Ende Oktober soll die Außenhaut mit Einbau der restlichen Fenster, der Putz und die Fassadenarbeiten erledigt sein. Parallel hat der Innenausbau begonnen.
Fördergelder.
Bis Ende des Jahres soll die Sanierung abgeschlossen sein – ein ehrgeiziges Ziel, das nicht zuletzt der Tatsache geschuldet ist, dass das ortsbildprägende Gebäude in das Arle-Förderprogramm (Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems) aufgenommen wurde. Voraussetzung, dass die Gelder fließen, ist ein Abschluss der Baumaßnahme binnen Jahresfrist. In diesem Punkt stehen Gürtas senior und junior im ständigen Kontakt mit Stadtplanerin Inge Bredemeier. Sie verfolgt die Sanierung mit großem Interesse, insbesondere, wenn Detailfragen zu klären oder Absprachen mit Behörden zu treffen sind.
Derweil ist eine Wohnung bereits vermietet: „Die Zweite so gut wie“, berichtet Christoph Gürtas.
Auch die Anmeldungen für die Tagespflege laufen schon. Als Ansprechpartner der Caritas steht Dirk Tietz unter 05422/98930 für Fragen bereit.
Mit freundlicher Genehmigung des Meller Kreisblatt