MELLER VOM NABU AUSGEZEICHNET


        
    

Über der Küche im Hof Sixtus fühlen sich Fledermäuse zu Hause.

Der Schutz der Fledermäuse, hier eine Zwergfledermaus, liegt der Familie Sixtus besonders am Herzen. Für ihr fledermausfreundliches Haus wurden Jürgen und Rita Sixtus vom Nabu geehrt (imagio images/blickwinkel)

Fledermäuse haben ihren Sommerschlafplatz über der Küche von Jürgen und Rita Sixtus. Für ihr „Fledermausfreundliches Haus“ wurden die Meller nun vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) mit Plakette und Urkunde ausgezeichnet.

„Die Fledermäuse und die vielen Schwalbennester waren schon da, als ich noch ein Kind war“, blickt Landwirt Jürgen Sixtus zurück. „Schon meiner Mutter lagen die Schwalben am Herzen, das habe ich wohl von ihr übernommen“, ergänzt er. Für die Förderung der Schwalben-Nistplätze auf der Deele war Sixtus bereits vor einigen Jahren ausgezeichnet worden. Jetzt folgte die Anerkennung als Fledermausschützer.

Bei der Renovierung des Wohnbereiches hatte Sixtus darauf geachtet, dass der Zugang zum Tagesschlafplatz der nachtaktiven Fledermäuse erhalten bleibt. Kleine Schlitze in einem Dachbalken ermöglichen den Zwergfledermäusen das Einfliegen in einen ungenutzten Bereich des Dachbodens über der Küche des Wohnhauses. So kann dieser ideale Lebensraum weiterhin von den fliegenden Säugetieren genutzt werden.

„Fledermäuse spielen als schützenswerte Insektenvertilger eine wichtige und nützliche Rolle im Kreislauf der Natur“, will der Westendorfer Bauer mit seinem Engagement auch einen Beitrag zum Artenschutz leisten. Neben Schwalben und Fledermäusen findet dank eines Einfluglochs im Giebel ebenso eine Eule ihren Lebensraum auf seinem Hof.

Schlupflöcher in Balken

„Den Hinweis, dass ich eine Plakette bekommen könnte, habe ich von der Meller Stiftung für Ornithologie und Naturschutz (SON) erhalten, mit der wir als Landwirte in der „Kooperation Lebensraum und Artenschutz“ eng zusammenarbeiten“, erklärt der Landvolkvorsitzende. Anschließend habe er den Naturschutzbund Deutschland über die große Fledermausansiedlung in seinem Haus informiert.

Die Plakette und die Urkunde überbrachte Ernst Platiel: „Das ist die erste Auszeichnung dieser Art, die wir dieses Jahr vergeben können“, berichtet der Nabu-Fledermaus-Botschafter für den Südkreis Osnabrück. „Auf dem Hof Sixtus hat sich vor allem die Zwergfledermaus angesiedelt, das ist neben der Breitflügelfledermaus die häufigste Art in unserer Region“, erläutert Platiel.

Nach Einschätzung des Fledermaus-Botschafters sind die oft mit Viren belasteten Fledermäuse keine nennenswerte Gefahr für Menschen, da es meist keine direkten Kontakte gebe. Auch Übertragungen von Tollwut seien sehr unwahrscheinlich. Der letzte bekannte Fall einer Ansteckung eines Menschen mit Tollwut durch eine Fledermaus sei 1972 registriert worden.

Ein Artikel von Norbert Wiegand.

Mit freundlicher Genehmigung des „Meller Kreisblatt“.

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