Gruselige Vampirgeschichte auf Meller Bühne.
Riemsloh Insgesamt 18 Bühnenakteure im Alter von neun und zehn Jahren waren beim dritten Wettbewerbsbeitrag der Riemsloher Laienspielwoche im Einsatz. Bei den beiden Aufführungen am Mittwochabend waren erneut sämtliche Plätze im Veranstaltungsraum an der Herforder Straße besetzt.
Zu Beginn des Stückes geht es vor allem um die junge Forscherin Ruth (Luisa Kombrink), deren Experiment mit australischen Wanderratten völlig aus dem Ruder läuft. Aus zwei Versuchspaaren werden als Folge einer unglaublichen Vermehrungsrate in kürzester Zeit zehntausende Ratten, die sich über die ganze Stadt ausbreiten. Ruths Ruf als Wissenschaftlerin droht, völlig ruiniert zu werden.
Voll viel Fun
Deshalb braucht die Forscherin unbedingt einen Erfolg mit einem neuen Experiment: Sie überzeugt sieben junge Leute, zur Erforschung gruppendynamischer Prozesse eine Woche in völliger Abgeschiedenheit in einer halb verfallenen alten Burg zu verbringen. „Das ist doch voll viel Fun“, freut sich die etwas dümmliche Mandy (Sarah Hägerbäumer) über die Einladung. Auch die vernünftige Susanne (Jasmin Mekelburg), der ängstliche Anton (Anton Lilier), der grünhaarige Detlef (Mika Wilken) und die tussige Sandy (Mayra Leipner) willigen nach kurzem Zögern ein.
Besonders amüsiert verfolgt das Publikum die Auftritte der überheblichen Diva Priscilla (Elisa Belke), die ihren trotteligen Freund Horst (Karl Schlüter) nur herumkommandiert und ausnutzt. Der Aufenthalt der Jugendlichen in dem uralten Gemäuer ganz ohne Smartphones wird zu einem packenden Abenteuer. Denn zehn ausgehungerte Vampire im Keller riechen das Menschenblut im Burgsaal. Da helfen nur noch Kreuze, Knoblauch und angespitzte Holzpfähle.
Durst auf Rattenblut
Allerdings gibt es mit Rosalinde (Kira Matzel) auch eine „Vegetarierin“ unter den Vampiren, die sich mit Priscillas „Sklave“ Horst anfreundet. Und der verführerische „Casanova-Vampir“ Karl (Leon Flint) ist durchaus von Priscilla angetan. Schließlich stoppt Harribert (Corvin Mithöfer), der Anführer der Vampire, angesichts der zunehmenden Sympathie zwischen Menschen und Vampiren doch noch den aufkommenden Blutdurst seiner Artgenossen (Milena Bosse, Nora Ströcker, Dolunay Dündar, Julian Wilmes, Matthias Mannott, Romy Abing und Maja Wasilewski). Denn das Blut der inzwischen zehntausenden australischen Wanderratten schmeckt den Halbwesen viel köstlicher als Menschenblut. Somit lösen sich alle Probleme wie von selbst. Die Rattenplage findet ein Ende, Wissenschaftlerin Ruth kann einen sensationellen Forschungserfolg vorweisen, die Jugendlichen und die Vampire werden Freunde. Viel Beifall belohnte das Ensemble der katholischen Jugendgruppe und die Regie der Gruppenleiter Anna Schleicher, Alina Wilken und David Schedding.
Mit freundlicher Genehmigung des Meller Kreisblatt.
Ein Artikel von Norbert Wiegand