Bunte Sortenvielfalt auf dem Acker.
Kartoffel-AG der Riemsloher Schule im Einsatz.
Bei heißem Frühlingswetter haben acht Kinder aus der „Kartoffel-Arbeitsgemeinschaft“ der Grundschule Riemsloh mit Agrartechnik aus den Siebzigerjahren einen 500 Quadratmeter großen Acker des Biokreis-Hofes Brüggemeier in Westhoyel bestellt.
„Wir dürfen unsere Ernte selbst behalten und damit ein Kartoffelfest feiern“, freute sich Lena (9) schon auf den Spätsommer. „Die Frühkartoffeln können wir wahrscheinlich schon im Juli ernten, dann müssen wir eine Erntegruppe für die Sommerferien bilden“, ergänzte Matthis (10).
„Damit wir die frühen und etwas späteren Sorten erkennen können, haben wir beschriftete Latten in die Erde gesteckt“, erklärte Lena die sorgfältig vorbereitete Pflanzaktion.
Bis zu einer erfolgreichen Ernte müssen die Kinder zwischendurch das Feld betreuen, dazu gehören Arbeiten wie Hacken, Anhäufeln oder das Sammeln von Kartoffelkäfern.
Neben den Hauptsorten Leyla, Goldmarie und Baltic Rose haben die Mädchen und Jungen auch kurze Stücke mit den historischen bunten Kartoffelsorten „Bamberger Hörnchen“, „Blaue Schweden“, „Rote Emmalie“, „Arran Victory“ und „Cara“ angelegt.
Bevor es auf den Acker ging, hatten sich die Kinder seit März in der Schule vorbereitet. Zum „Unterricht“ gehörten die Reparatur und der bunte Anstrich der Vorratskiste, die jetzt auf der Setzmaschine ihren Dienst tut. Auf dem selbst ausgemessenen Kartoffelfeld streuten die Kinder ökologisch zugelassenen Kalidünger, auf dem direkt daneben liegenden Hof Brüggemeier richteten sie eine Garderobe für Arbeitsklamotten ein.
In der Theorie ging es um die Herkunft des Indianergemüses und den Anbau der gelben Knollen.
Mit sichtlicher Freude an der mechanischen Technik „fütterten“ die jungen Kartoffelbauern aus der dritten und vierten Klasse am Wochenende die Setzmaschine im hinteren Bereich des Treckers mit dem Saatgut. Die Setzkartoffeln wurden mit vereinten Kräften aus Säcken in die Vorratskiste gefüllt. „Das ist noch ein aktives Erleben der Kombination Traktoreneinsatz und Handarbeit“, erklärte Vater Jörn Bender, der gemeinsam mit Anna Hayen ehrenamtlich die AG leitet.
Erntefest geplant
Die Kartoffel-AG rechnet mit 1000 Kilo Ertrag. Beim Erntefest im Spätsommer sollen die Kosten der AG wieder erwirtschaftet werden. „Den Rest können wir aufteilen und mit nach Hause nehmen“, ist Lena gespannt auf ihre eigene Kartoffelernte.
Der Traktorenverein Buer-Meesdorf stellte den historischen Traktor von 1954 zur Verfügung, Gerätschaften wie Pflanzmaschine, Häufelgerät oder Kartoffelroder dürfen auf dem Biokreis-Hof Meierfrankenfeld in Westendorf untergestellt werden. Die 200 Kilogramm Saatgut und Handgeräte wurden von regionalen Agrarbetrieben gesponsert.
Ein Artikel von Norbert Wiegand
Mit frdl. Genehmigung des Meller Kreisblatt