Bei klirrender Kälte ausgesetzt.


        
    

So langsam werden die Katzenkinder gesund und fit und spielen in ihrer Box. Foto: Christina Wiesmann

 

Katzentrio kommt im Tierheim Melle wieder zu Kräften

Riemsloh. In der Quarantäne-Station im Tierheim Melle kommen aktuell drei junge Katzenkinder zu Kräften. Sie waren bei frostigen Minusgraden vor knapp zwei Wochen im Meller Grenzgebiet gefunden worden. Den Aufenthalt im Freien hätten die Katzen fast nicht überstanden.

„Ja, ich denke, dass sie ausgesetzt wurden“, sagt Charlotte Bockrath-Regel, Vorsitzende des Tier- und Naturschutzvereins Melle, der sich nun um die Katzen kümmert.

Von Spaziergängerin entdeckt

Und dann erzählt sie, was passiert ist. Zunächst hatte eine Spaziergängerin Anfang März zwei schwarze Katzen nahe der Wierau in Ellerbeck in einem kleinen Wäldchen gesehen. Die beiden Tiere konnten eingefangen und ins Tierheim Melle gebracht werden.

Am gleichen Tag folgte dann der Anruf einer Anwohnerin, mit der Information, dass an Ort und Stelle noch eine dritte Katze sein soll.

Neugierig blicken die kleinen Kätzchen aus ihrer Box heraus. Foto: Christina Wiesmann

Die Ehrenamtlichen des Vereins fuhren los und bei eisigen Temperaturen machten sie sich auf die Suche nach dem Tier. „Es war gefühlt minus 15 Grad“, blickt die Vorsitzende auf den Einsatz bei schlimmer Kälte zurück.

Panela Opitz, die beim Meller Tierschutzverein für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, erinnert sich schaudernd „an die schrecklich klirrende Kälte und den furchtbaren Wind“ und die zunächst ungewisse Suche im Gestrüpp nach dem weiß-blau-gefleckten Katzenkind.

Etwa fünf Monate alt

In einem Haufen Laub entdeckten sie die Katze schließlich. „Nur der Kopf guckte noch raus“, erzählt Charlotte Bockrath-Regel über den Fund der „völlig unterkühlten und verschnupften Katze“.

Die Helfer nahmen das kleine Katzenkind mit. Im Tierheim folgte dann die Zusammenführung mit den beiden zuvor gefundenen schwarzen Katzen. „Sie sind auf jeden Fall Geschwister, haben sich sofort wiedererkannt und aneinander geschmiegt“, so Bockrath-Regel weiter.

Sie schätzt das tierische Trio auf etwa fünf Monate. Auf Wärmeplatten erholen sich die Tiere von ihrem Aufenthalt im eisigen Wald. Alle sind sehr mager und haben einen schlimmen Schnupfen, der sich aber langsam bessert.

Tiere auszusetzen, ist für die Ehrenamtlichen des Vereins einfach nur abscheulich. „Und bei den eisigen Temperaturen ist es natürlich besonders arg“, sagt Charlotte Bockrath-Regel.

Streicheleinheiten

Die drei Katzenkinder haben zu den engagierten Helfern des Vereins bereits Vertrauen gefasst, und freuen sich über Streicheleinheiten, leckeres Futter und Spiele mit einem kleinen Ball in ihrer Quarantäne-Box.

Die Vorsitzende des Tierschutzvereins, Charlotte Bockrath-Regel, freut sich, dass die Katzen langsam wieder fit werden. Foto: Christina Wiesmann

Und sie haben alle drei schon einen Namen. Die beiden schwarzen heißen „Pippi Langstrumpf“ und „Pippi Viktualia“, die zuletzt gefundene weiß-blaue Katze wurde „Pippi Lotta“ getauft.

Wenn sich das Trio komplett erholt hat und alle drei kastriert sind, sollen sie ein neues Zuhause bekommen. Wer Interesse hat und den Katzen ein Zuhause ermöglichen möchte, der kann sich unter Telefon 05422/7193 oder 05226/6469969 melden. Weitere Informationen gibt es unter
www.tierheim-melle.de.

Ein Artikel von Christina Wiesmann

Mit freundlicher Genehmigung des Meller Kreisblatt
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