Auftakt mit Hexenbrei und Hochzeit
Die Spielfreude im Stadtteil ist seit Jahrzehnten ungebrochen. Schließlich feiert die Laienspielwoche auf Einladung des Stadtteiljugendrings in diesen Tagen bereits ihre 46. Auflage. Und auch diesmal haben sich die jungen Stars aus den Reihen von katholischer und evangelischer Jugend wieder mit viel Fantasie und großem Engagement auf ihre Aufführungen vorbereitet. Über 100 Kinder und Jugendliche stehen noch bis einschließlich Freitag im Veranstaltungsraum auf der Bühne.
Die besten Kurz- und Langstücke küren
Und sie stellen die 13 Jurymitglieder aus Ortsrat, TSV Riemsloh. Kirchengemeinden, Grundschule, Kita St. Johann und Stadtjugendring vor eine schwere Aufgabe. Denn die küren am Freitag nach der letzten Aufführung das beste Kurz- und Langstück sowie die besten Schauspieler. Für einen im Wortsinne zauberhaften Auftakt der Theaterwoche sorgten am Sonntag die „Riemsloher Raudis“. Sie drückten in der Hexenschule von Lehrerin Warzenbein die unkonventionelle Schulbank.
Das Verbot, eigenständig zu zaubern, sah der junge Hexennachwuchs naturgemäß nicht ganz so eng. Doch der angerührte Hexenbrei hat ungeahnte Auswirkungen. Und es hilft nicht gerade, die Wogen zu glätten, dass sich ausgerechnet an diesem Tag der Schulinspekteur angekündigt hat. Unter der Leitung von Alina Wilken, Michelle Oertel, David Schedding, Noel Guttmann und Anna Schleicher bewiesen die „Raudis“ ihr magisches und schauspielerisches Talent.
Vermittlungsversuche vor der Hochzeit
Mit Familiendramen, Herzklopfen und einem stilechten Heiratsantrag auf der Bühne spielten sich nach der Pause „Die süßen Pfefferkörner“ in die Herzen der Theaterfreunde im voll besetzten Veranstaltungsraum. Heinz-Rüdiger und seine Pamela schwebten nach ihrer Verlobung vor großem Publikum allerdings nicht lange auf rosa Wolken. Denn seine Mutter hat für die anstehende Hochzeit ihres Sohnes mit einer jungen Frau aus unstandesgemäß einfachem Hause ihre ganz eigenen Pläne. Da helfen auch die lachmuskelstrapazierenden Vermittlungsversuche ihres psychologisch geschulten Gatten wenig.
Mütterliche Fronten prallen aufeinander. Im Krieg der Geschmäcker werden schwarze Schwäne und rosa Herzchen auf- und wieder abgehangen. Temperamentsausbrüche wechseln mit Tränen. Und mit jeder Stunde naht eine neue Katastrophenmeldung – sehr zum Vergnügen des Publikums, dem das 16-köpfige Ensemble unter der Leitung von Julian Polle und Yannik Bünger ebenso textsicher wie ausdrucksstark und spielfreudig eine bemerkenswert souveräne Bühnenleistung darbot.
Nach dem rundum gelungenen Auftakt der Laienspielwoche waren am Montag „Die scharfen Zucchinis“ und „Die Affenbande“ im Bühnenwettbewerb gefordert. Am heutigen Abend (Mittwoch) geht es dann ab 19 Uhr mit den „Chaotischen Chaoten“ der evangelischen Jugend an einen „Hof voller Narren“.
Mit freundlicher Genehmigung des Meller Kreisblatt.
Ein Artikel von Petra Ropers