Rallye Grönegau ein Zuschauermagnet..
Drifteinlagen und dröhnende Motoren rund um Melle.
Hochspannung im Minutentakt mit dröhnenden Motoren, spektakulären Drifteinlagen und reichlich Adrenalin lockten am Pfingstsamstag Hunderte begeisterter Motorsportfans nach Riemsloh: Die Rallye Grönegau feierte ihre zehnte Auflage.
„Wir haben wohl nicht alles verkehrt gemacht“, urteilte Rallyeleiter Ralf Bietendüvel in humorvoller Untertreibung. Tatsächlich präsentierte die Veranstaltergemeinschaft von AMC Hoyel und AC Melle einmal mehr ein rundum gelungenes Motorsportevent. Von der souveränen Organisation, die auf zahlreiche engagierte Helfer zählen durfte, bis zum Wetter passte alles auf den drei Wertungsstrecken in Hoyel, Bennien und Barkhausen.
Über 140 Fahrerteams aus dem In- und benachbarten Ausland gingen vom Rallyezentrum auf dem Gelände der Firma Thomas Philipps aus an den Start. „So viele Nennungen hatten wir gar nicht erwartet“, räumte Organisationsleiter Carsten Kröger ein. Tatsächlich hatten die Veranstalter noch Anfang des Jahres über die Ausrichtung einer weiteren Rallye ernsthaft diskutiert. Denn die bislang mit durchschnittlich 40 Prozent vertretene Gruppe H wurde aus dem deutschen Rallyesport gestrichen.
Wertungsprüfungen
Diverse Veranstaltungen seien deshalb andernorts wegen sinkender Starterzahlen abgesagt worden. „Wir riskieren es“, sagten sich dagegen die Organisatoren der Rallye Grönegau – und Starter- wie Zuschauerzahlen gaben ihnen recht. Grund dafür ist nicht zuletzt die ebenso attraktive wie abwechslungsreiche Streckenführung mit insgesamt sechs Wertungsprüfungen an drei kontrastreichen Standorten. Kurvenreiche, enge Passagen und schnelle Sprintetappen, Steigungen und starkes Gefälle forderten den Fahrern alles ab.
Bereits früh am Morgen machten sich die Teams bei einer ersten Fahrt mit den Strecken vertraut. Die Erkenntnisse, die Fahrer und Beifahrer dabei über Kurven, Engstellen und Geraden gewinnen, können über wertvolle Sekunden entscheiden – etwa beim Rundkurs durch Bennien, der an der Ecke Bennier Straße/Schulstraße alljährlich zu einem wahren Zuschauermagneten avanciert. Spektakuläre Szenen sind garantiert, wenn die Wagen über den Hof driften und mit Vollgas auf die enge Ausfahrt zusteuern.
Funkensprühende Durchfahrt
Eine wahrhaft funkensprühende Durchfahrt legten dabei Thom de Jong und Beifahrer Sjoerd Weernink im Volvo 240 Turbo hin. Ihren Opel Kadett C Coupe trieben unterdessen Bas Dikken und Maikel van den Noort unter dem Jubel der Zuschauer quer über den Hof. Rechtliche Änderungen im benachbarten Westfalen sorgten in Hoyel für eine veränderte Streckenführung. Teils auf der Landesstraße, teils zwischen Feldern gaben die Fahrerteams in Barkhausen Gas.
Und während in den Klassen der Rallye 35 der Kampf um die Sekunden tobte, behielten die Teilnehmer der Retro-Rallye sorgsam die Zeitvorgabe im Auge. Das beste Gefühl für Wagen, Strecke und Stoppuhr bewiesen dabei mit einer Abweichung von nur 0,86 Minuten Wolfgang und Fabian Michalsky im Alfa Romeo Giulia Rallye. Der Siegerpokal in der Gesamtwertung ging in die Niederlande zu Bas van Kamperdijk und Tim Rietveld auf Mitsubishi Lancer Evo X, die damit erfolgreich ihren Vorjahressieg verteidigten.
Dank an Anwohner
Der Dank der Organisatoren galt bei der abendlichen Siegerehrung allen Teilnehmern, den Streckenposten, den Helfern von DRK und Feuerwehr, den Genehmigungsbehörden und nicht zuletzt den Anwohnern der Strecken, die für die Kultveranstaltung bereitwillig Sperrungen und Motorenlärm in Kauf nehmen und – wie etwa in Bennien – sogar die Tore ihrer Höfe für die Zuschauer öffnen.
Ein Artikel von Petra Ropers
Mit freundlicher Genehmigung des Meller Kreisblatt